Die bulgarische Kunst war im Altertum sehr reich und verschiedenartig. Im 9. bis 11.Jahrhundert entstanden Miniaturen im Stil des byzantinischen Manuskriptes. Das Tetraevangeliar des Zaren Ivan Alexander (14.Jh.), das in der britischen Bibliothek in London aufbewahrt wird, ist das am reichsten dekorierte bulgarische Manuskript, bestehend aus 366 kleinen, farbigen Miniaturen.
Die Kirche von Bojana, in der Nähe der Hauptstadt Sofia, besitzt Wandmalereien aus dem Jahr 1259, die als die frühesten Rennaissancegemälde Europas gelten. Im 19.Jahrhundert,. als das Land am Rande des Zusammenbruchs war und von den osmanischen Türken stark bedroht wurde, bemühten sich Künstler und Schriftsteller, den nationalen Stolz wiederauferstehen zu lassen. Diese Rennaissance erweckte die bulgarische Kunst und Kultur wieder zum Leben. Der berühmte Zacharij Zograph (1810 – 1853) schuf prächtige Fresken in den Klöstern von Rila, Trojan und Batschkovo. Die aufwendigen, holzgeschnitzten Ikonostasen können die Besucher in vielen Kirchen bewundern.
Bulgariens moderne Kunst ist einmalig und inspirierend. Die Kunst von Vladimir Dimitrov – dem Meister zeigt die Schönheit und Gelassenheit des bulgarischen Bauernlebens. Dimitar Kazakov war einer jener Künstler, deren Werke bereits während ihres Lebens Interesse fanden und die in Paris gezeigt wurden.
Bulgarien ist das Land von Orpheus. Der Reichtum und die Vielfalt der traditionellen bulgarischen Musik sind heute noch lebendig. Orthodoxe kirchliche Gesänge des 9.Jahrhunderts werden noch immer, in manchen Kirchen aufgeführt, zum Beispiel auch in der Alexander Newski-Kathedrale in Sofia. Boris Christov, Alexandrina Pendatschanska und Gena Dimitrova sind weltberühmte, bulgarische Opernsänger.
Die traditionelle weibliche Vokalmusik hat einen reichen Klang. In manchen Gebieten gibt es noch immer die polyphone Harmonie, die voll Dissonanz ist und von Rufen, Trillern und Vibrationen bereichert wird. Dieser einmalige Gesangsstil ist neben der weltberühmten „Mysterie der bulgarischen Stimmen” und dem Trio „Bulgarka” einzuordnen.
Die typisch bulgarischen Volksinstrumente sind Gajda (der Dudelsack), Kaval (die Hirtenflöte), Gadulka (die Fiedel), Tambura (das Tamburin) und Tupan (eine Art grosse Trommel). Der Kaval-Spieler Theodosij Spasov ist weltbekannt. „Horo” ist ein lebhafter Kreistanz und wird an den meisten grossen Festen getanzt. „Ratschenitza” und „Nestinarski”, der Feuertanz aus dem Strandga-Gebiet, sowie die Tänze der sogenannten „Kukeri” sind einige der Beispiele für die Vielfalt des traditionellen bulgarischen Tanzes.
Städte und Dörfer wie Plovdiv, Veliko Tarnovo, Arbanassi, Trjavna, Melnik, Kovatschevitza und Zheravna sind stolz auf ihre bulgarische Architektur aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert. Kolju Fitscheto ist der berühmteste Architekt aus jener Zeit. Seine Kirchen, Brücken und anderen bemerkenswerten Werke sind überall in Nordbulgarien zu sehen.
Städte wie Koprivschtitza und Bozhentzi aus der bulgarischen Wiedergeburtszeit sind fast vollständig erhalten. Ihre Häuser besitzen gebogene Buchtfenster, verzierte, hölzerne Decken und prächtige Wandmalereien, die den Einfluss von Orient und Okzident wiederspiegeln.
Bulgarisch ist eine südslavische Sprache, die eine Basis für andere slavische Sprachen aus dem südosteuropäischen Sprachraum bildet. Die Schrift ist kyrillisch; sie wird auch heute noch in Serbien, Mazedonien, in der ehemaligen Sowjetunion, Ukraine und in der Mongolei benutzt.
Dieses Alphabet stammt aus dem 9.Jh.n.Chr., als die Heiligen Brüder Kyrill und Method von Saloniki die Bibel ins Kirchenslavische übersetzten. Sie schufen das Alphabet als eine einfache slavische Schrift, denn Byzanz ermöglichte ihnen die Missionierung der slavischen Völker.
Das bulgarische Handwerk umfasst eine sehr breite Palette: Teppich- und Stoffweben, Holzschnitzerei, Keramik, Ikonenmalerei usw. Jedes einzelne Gebiet des Landes hat seine eigenen Entwürfe und Farben für Stoffe und Teppiche. Sie können mit jenen verglichen werden, die man aus den Gebirgsdörfern des Himalaya-Gebietes oder aus den Ländern Zentralamerikas kennt.
Die Fasern bestehen meist aus handgedrehter Wolle, Ziegenhaar oder Baumwolle, die oft mit farbigen Kräutern, Beeren und Blumen gefärbt wurden. Die Teppiche von Tschiprovtzi sind weltberühmt, ihre Qualität und ihr künstlerischer Ausdruck können mit den Teppichen von Kashmir und Persien verglichen werden.
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