Bulgarische Sitten und Kultur haben teilweise vorchristliche Wurzeln. Während der Kukerimaskeraden verkleiden sich die Einheimischen mit Tierkostümen und Masken, um böse Geister zu vertreiben. An jedem 1. März tauschen Bulgaren „Martenitzi”, das sind kleine, rote-weiß geflochtene Bänder. Bulgaren tragen ihren „Martenitzi”, bis sie den ersten Storch nach dem Winter zurückkommen sehen. Diese Sitten haben ihre religiöse Bedeutung zwar vor vielen Jahren verloren, aber sie sind ein wichtiger und charmanter Teil des kulturellen Erbes.
Prächtige architektonische Ensembles, alte Ikonen, grossartige Holzschnitzereien, und farbenfrohe Wandgemälde sind ein Teil des religiösen, historischen und kulturellen Reichtums des Landes. Die Klöster – im Grunde Ausbildungs- und Kunstzentren – spielten eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des nationalen Geistes und der Kultur. Während der langen osmanischen Herrschaft unterstützte die orthodoxe Kirche den nationalen und kulturellen Widerstand und bewahrte die Erinnerung an die Vergangenheit Bulgariens. Auch heute gibt es noch mehr als 150 Klöster. Viele von ihnen bieten Übernachtungensmöglichkeiten an. Das weltberühmte Rila-Kloster ist das meistbesuchteste Heiligtum des Landes und auch das zweitgrösste Kloster Südosteuropas, das man besuchen darf und kann.
In Bulgarien gibt es eine ganze Reihe von Religionen, die respektvoll koexistieren. Die ostorthodoxe Religion ist in Bulgarien die bedeutendste, aber es gibt auch zahlreiche religiöse Minderheiten.
Das Christentum tauchte zuerst im 4.Jahrhundert auf, während der byzantinischen Herrschaft. Im 9.Jahrhundert wurde offensichtlich, dass eine eigene bulgarische Religion das Reich stärken würde, da sie die verschiedenen Volkgruppen vereinigen kann. Chan Boris I plante die Taufe von Rom anzunehmen (Weströmisches Reich), bis Byzanz (Oströmisches Reich) einen Krieg gegen Bulgarien anfing. Im Jahr 864 wurde Boris I gezwungen das orthodoxe Christentum von Konstantinopel anzunehmen.
in den Balkanländern ist von der dortigen christlichen Kultur beeinflusst und zeigt eine interessante Mischung von islamischen, christlichen, und bulgarischen Traditionen. Viele Bulgaren konvertierten während des „osmanischen Jochs” zum Islam. Die Moscheen in Bulgarien sind die Bania-Bashi-Moschee in Sofia (1576), die Tombul-Moschee in Schumen, die Imaret-Moschee in Plovdiv und die Bairakli-Moschee in Samokov. Die traditionelle bulgarisch-moslemische Tracht ist farbenfroh und kann in vielen Teilen des Rhodopengebiets und in Nordostbulgarien bewundert werden.
wurde grösstenteils durch Geschäftsmänner und sächsische Bergarbeiter ins Land gebracht. Einige der zahlreichen katholischen Kirchen in Bulgarien sind heute „St. Josef” und „St. Francis” in Sofia, „St. Ludovik” in Plovdiv, und das Klöster in Tzarev Brod.
Viele der Juden, die im 15.Jahrhundert nach Bulgarien und die Ruhe des osmanischen Reiches übersiedelten, waren spanische Sepharaden und Ashenazi-Juden, die vor der Inquisition flohen. In Bulgarien gibt es noch eine kleine, aber aktive, jüdische Gemeinden. Die beeindruckende, kuppelförmige Sofia-Synagoge ist die grösste Sepharadsynagoge Europas.
Um 1918 führte der bulgarische Theologe Peter Dunov eine religiös-mystische Glaubensstruktur ein, die sich auf Wiedergeburt und der Geistigkeit von Gegenständen konzentriert. Der Danovismus kombiniert christlich-orthodoxen Glauben mit Meditation, Sonnenverehrung, vegetarischer Lebensweise und Joga.
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